Hallo alle mutigen Eltern,
es ist fünf Uhr morgens, normalerweise wäre ich schon panisch, weil ich nicht schlafen kann und eigentlich gleich aufstehen müsste, wegen der Schulpflicht. Aber diesmal nicht. Alle vier Kids sind zu Hause (aus der Schule ausgeschlossen, Krank, Kita raus und zu alt für den Quatsch). Ich dachte immer Schule sei wichtig! Da lernt man Dinge! Sozialisation und Gleichaltrige. Man lernt das Lernen und das Verhalten, Tor zur Bildung und Beruf, Abitur, Abschlüsse, Noten…
Nach zwei Monaten Homeoffice mit der Achtjährigen stellte ich fest, dass es viel schneller geht, als in der Schule. Wir müssen keinen Aufwand betreiben, um banale Grammatik oder das Einmaleins zu lernen - es reicht eine Stunde am Tag! Und wenn mal keine Lust ist, dann halt nicht, dann morgen. Und morgen backen wir und sie muss Gramm und Milligramm kennenlernen mit der Küchenwaage beim Brötchenbacken. Super. Beim Einkaufen stellt sie fest, dass alle Lebensmittel in Gewichtseinheiten auf den Verpackungen angegeben sind. Was kostet es denn, ein Kilo Mehl oder ein Kilo Kaffee? Geldrechnen….Die Grosse erzählt was von Volumenberechnungen - was ist Volumen? Nebenbei schnappt der „Kleine“ auf, wie das Plus- und Minusrechnen geht. Derweil singt die Grosse der Kleinen ein Lied vor, was die Kleine im Reimschema nachplappert - die kann den Satz des Pythagoras schneller als sie aufs Töpfchen kann! Gut, der Brief an Oma muss dann auch rechtschreibkorrekt sein aber einen vollen Lerntag haben wir dennoch nicht, selbst wenn wir jeden Tag was lernen! Und ich muss auch was nachschlagen, weil meine Grammatik auch nicht korrekt ist - mit 37 Jahren, mit Abitur und Studium. Aber wie war das - man lernt nie aus!
Liebe Grüße.
Yule.